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Erste Diagnose: Psychosomatische Störung und ein Gallenschaden

Auf der Suche nach einer Liste mit Laktosewerten verschiedener Nahrungsmittel bin ich auf diese Seite gestoßen. Vor ziemlich genau zwei Jahren wurde auch bei mir eine Laktose-Intoleranz festgestellt. Vorher hatte ich mehrere Monate sehr unangenehme Beschwerden, die ich mir nicht erklären konnte, und die ich auch nicht in einen Zusammenhang brachte.

Zunächst einmal waren da die laufenden Verdauungsprobleme, heftige und schmerzhafte Blähungen, Durchfallattacken nach Mahlzeiten, Sodbrennen, bitterer Geschmack im Mund, Übelkeit. Aber ich litt auch unter Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen. Diese Schmerzen steigerten sich bis ich nur noch mühsam Treppen steigen konnte. Ich fühlte mich krank und vor Essen ekelte mich nur noch. Meine Nerven waren gereizt.

Ich nahm ab, aber mein Bauchumfang wuchs. Mein Arzt tippte zunächst auf psychosomatische Störungen und einen Gallenschaden. Er schickte mich zum Internisten. Nach eingehender Untersuchung teilte der mir mit, dass meine Galle in Ordnung sei, er aber eine Laktose-Intoleranz vermute. Durch einen Atemtest wurde seine Vermutung sehr schnell zur Gewissheit. Seit dieser Zeit lebe ich so gut es geht laktosefrei.

Kurz und bündig ausgedrückt: Ich verzichte auf Milchprodukte, Wurstwaren, Fertiggerichte, Limonaden, klaren Apfelsaft und verschiedene Weine. Ich esse viel bewusster als vorher. Seitdem ich auf Milchprodukte verzichte, hat sich mein Geschmackssinn verändert. Nahrungsmittel, die ich früher nicht mochte, wie z. B. Fenchel, esse ich jetzt gern. Süßigkeiten mag ich nicht mehr und vor Milchprodukten ekelt es mich. Ausnahme ist Käse, den ich mir ab und zu (so ungefähr zweimal im Monat 20 – 40 g) als besonderen Genuss leiste. Meine Beschwerden sind nahezu gänzlich verschwunden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben sich mein Mann und meine Tochter an meine neuen Essgewohnheiten angepasst.

Im Freundeskreis und in Lokalen, die ich regelmäßig besuche, wird auf meine Laktose-Intoleranz Rücksicht genommen. Man muss nur den Mut haben und offen über das „Problem“ sprechen, die meisten Leute sind sehr hilfsbereit.

Gaby D.

Abdigest