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Fruktoseintoleranz

Die Fructoseintoleranz

Ein Glas Multivitaminsaft zum Frühstück, Obst und Gemüse über den Tag verteilt und ab und zu womöglich ein kalorienreduziertes Diätmenü. Eine so vernünftige Lebensweise kann doch unmöglich Ursache für Gesundheitsstörungen sein, sollte man meinen. Tatsächlich aber kann gerade diese vorbildliche Ernährung die Ursache für unerklärliche Beschwerden von Magen und Darm, ja sogar für Depressionen und Nährstoff-Mangelerscheinungen sein. Wie die Laktoseintoleranz kann auch die Fructoseintoleranz viele Beschwerden auslösen, ohne auf Anhieb diagnostiziert zu werden.

Das Kohlenhydrat Fruchtzucker

Auslöser der Beschwerden ist der in diesen Lebensmitteln enthaltene Fruchtzucker, auch bekannt als Fructose. Wer nach dem Konsum alltagsüblicher Mengen dieses Kohlenhydrats Beeinträchtigungen der Gesundheit und des Wohlbefindens verspürt, der leidet unter einer Fructoseintoleranz.

Fehldiagnosen keine Seltenheit

Angesichts dieser Zahlen sollte man meinen, dass die Abklärung einer Fructoseintoleranz bei der Diagnostik unklarer Gesundheitsbeschwerden zur Routine gehört. Doch bislang ist diese Nahrungsmittel-Unverträglichkeit nicht nur den Betroffenen, sondern auch vielen Medizinern unbekannt. Nicht selten werden Patienten mit der Diagnose „Reizdarmsyndrom“ vertröstet, noch häufiger werden sogar psychische Ursachen als Krankheitsursache vermutet. Und so dauert es oft Jahre oder gar Jahrzehnte, bis die richtige Diagnose gestellt wird. Und das, obwohl ein beschwerdefreies Leben auch bei einer massiv ausgeprägten Fruchtzuckerunverträglichkeit leicht möglich ist.

Was genau bedeutet Fructoseintoleranz?

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich um eine Unverträglichkeit des Kohlenhydrats Fructose, welches naturgemäß in allen Obst- und Gemüsesorten enthalten ist. Der Grund für die Unverträglichkeit ist ein Defekt im Transportsystem des Dünndarms. Er führt dazu, dass dieser Zuckerstoff nicht oder in nicht ausreichendem Maße verdaut wird, wodurch es zu Völlegefühl, Blähungen und durchfallartigen Störungen kommt. Wird auf diese Krankheit langfristig nicht diätetisch eingegangen, so drohen den Betroffenen neben umfangreichen Verdauungsstörungen auch Depressionen und sogar die Folgen eines Vitalstoffmangels.

Langer Weg zur richtigen Diagnose

Mittels eines vergleichsweise einfachen Verfahrens kann eine Fructoseintoleranz nachgewiesen werden. Daher sollte man meinen, dass jeder Betroffene über seine Krankheit Bescheid weiß. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Viel zu selten wird ein entsprechender Atemtest beim Vorliegen unklarer Bauchbeschwerden verordnet, und viel zu häufig werden die Betroffenen mit Ihren zahlreichen, teilweise diffusen Symptomen fehldiagnostiziert und sehen sich darüber hinaus mit dem Verdacht konfrontiert, allein seelische Gründe seien für ihre Krankheit verantwortlich.

Gesund leben – krank fühlen

Aber wie kann es sein, dass die Diagnose der Fructoseintoleranz eine solche Außenseiterstellung einnimmt? Dafür gibt es vermutlich mehrere Gründe: Zum einen interpretiert man Verdauungsbeschwerden nach dem Genuss größerer Mengen an Fruchtzucker nicht unbedingt als eine ernstzunehmende Krankheit. Schließlich wird nahezu jedes Lebensmittel ab einer gewissen Menge ungenießbar und schwer verdaulich. Dabei wird aber übersehen, dass Menschen mit Fructoseintoleranz häufig gar nicht wissen, dass sie gewohnheitsmäßig viel Fruchtzucker zu sich nehmen und daher den Verursacher ihrer Beschwerden nicht identifizieren können. Gerade wer meint, sich besonders verantwortungsbewusst zu ernähren, wird bei Vorliegen einer Fructoseintoleranz genau den gegenteiligen Effekt erreichen.

Fructoseintoleranz – woran liegts?

Die Errungenschaften der Lebensmittelindustrie tragen ebenfalls zur Verschärfung der Problematik bei: Aus technologischen Gründen wird unzähligen Speisen und Getränken heutzutage nicht nur Laktose, sondern auch Fructose beigemengt, wodurch der Verbraucher im Laufe eines Tages ganz beträchtliche Mengen dieses Kohlenhydrates zu sich nimmt. In den meisten Fällen weiß er davon aber nichts.

Geänderte Essgewohnheiten

Hinzu kommt, dass sich die Essgewohnheiten der Nord- und Mitteleuropäer in den letzten Jahrzehnten sehr verändert haben: Galten Südfrüchte, exotische Obst- und Gemüsesorten und Säfte früher noch als besondere, weil teure Delikatesse, so nehmen sie auf dem heutigen Speiseplan einen festen Platz ein. Nahezu täglich und zu jeder Jahreszeit konsumieren wir damit ein Vielfaches der Fruchtzuckermenge wie noch vor 30 Jahren. Für die Mehrzahl der Menschen stellt der Konsum dieser Vitaminspender ein glücklicher Segen dar, weil sie den darin enthaltenen Fruchtzucker problemlos tolerieren. Für 3 von 10 Personen gilt dies allerdings nicht: Sie leiden unter einer Fructoseintoleranz.

Sehr selten: Die hereditäre Fructoseintoleranz

In extrem seltenen Fällen kann auch ein vererbter Enzymdefekt Auslöser einer Fructoseintoleranz sein. Man spricht in solchen Fällen von einer hereditären Fructoseintoleranz. Diese schwere Krankheit wird meist bereits im Säuglingsalter diagnostiziert und ist nicht Thema dieser Website. Die Ratschläge dieses Internetportals beziehen sich nur auf die viel häufigere intestinale Form, welche auch als Fructosemalabsorption bezeichnet wird.

Richtige Ernährung leicht gemacht

Genaue Details über erlaubte und verbotene Speisen während einer Eliminationsdiät finden Sie im Ratgeber „Fructose-Intoleranz – Wenn Fruchtzucker krank macht“. Hier erfahren Sie auch mehr über die Durchführung eines H2-Atemtests und darüber, welche anderen Verfahren zur Diagnose einer Fructoseintoleranz es noch gibt.

Fruktoseintoleranz, eine Nahrungsmittel-UnverträglichkeitWenn die Laune sinkt

Patienten mit Fructosemalabsorption leiden häufig unter seelischen Störungen. Grund dafür ist ein unausgeglichener Serotonin-Haushalt, welcher wiederum auf einen Mangel an Tryptophan zurückzuführen ist. Diese Aminosäure wird für die Bildung des „Glückshormons“ Serotonin dringend benötigt. Eine gesunde Darmflora produziert unter anderem Vitamine der B-Gruppe, die unter dem Begriff Folsäure zusammengefasst werden. Diese Stoffe wirken bei der Bildung von Blutkörperchen und Schleimhautzellen mit, sie unterstützen verschiedene Stoffwechselvorgänge und dienen der Gesunderhaltung des Herz-Kreislauf-Systems.

Niedrige Folsäure-Werte

Aus Studien weiß man, dass Patienten mit Fruktoseintoleranz niedrigere Folsäurewerte aufweisen als gesunde Personen. Direkte Folge eines Folsäuremangels ist eine verstärkte Depressionsneigung, Reizbarkeit sowie Konzentrationsschwäche. Dies birgt besonders in Hinblick auf den ohnehin gestörten Serotonin-Haushalt eine gewisse Brisanz. Veränderungen in der Blutgerinnung und bei der Wundheilung sind außerdem häufiges Zeichen eines Folsäuremangels, ebenso wie ein erhöhtes Risiko für das Entstehen von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Zinkmangel und Erkältungskrankheiten

Einkaufsführer: Richtig einkaufen bei FruktoseintoleranzDer Mineralstoff Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das als Kofaktor zahlreicher Enzymsysteme für die Funktion verschiedener Hormone sowie im Stoffwechsel eine wichtige Rolle spielt. Am bekanntesten ist seine Beteiligung an der Immunabwehr, die für den menschlichen Organismus von tragender Bedeutung ist. Zinkmangel scheint ein typisches Symptom einer Fructoseintoleranz zu sein: In der Untersuchung eines Patientenguts hatten alle Personen mit Zinkmangel auch gleichzeitig eine Fructoseintoleranz (aus: Richtig einkaufen bei Fructose-Intoleranz).

Therapie der Fructoseintoleranz

Die Fructoseintoleranz ist nicht heilbar. Wer darunter leidet, wird aller Voraussicht nach sein Leben lang damit konfrontiert sein. Auch gibt es kein Medikament, welches die Malabsorption dauerhaft zu beseitigen oder lindern vermag. Das sind zwar zunächst einmal schlechte Nachrichten, doch es gibt auch eine gute: In fast allen Fällen lassen sich die Beschwerden durch therapeutische Maßnahmen auf ein Minimum reduzieren oder gar völlig beseitigen. Hierzu zählen insbesondere eine fructosereduzierte Diät, eine Nahrungsergänzung durch Zink und Folsäure, sowie eine Sanierung der Darmflora mit Hilfe der gesundheitsfördernden Darmbakterien Lactobazillus acidophilus und Bifidobakterium.

Die fructosereduzierte Diät

Köstlich essen ohne Fruktose - Kochbuch von Thilo SchleipDas Mittel der Wahl bei einer Fructoseintoleranz ist eine fruchtzuckerarme oder -freie Ernährung. Denn allein durch die Einhaltung einer mehr oder weniger strengen Diät verschwinden bei den meisten Betroffenen die Beschwerden gänzlich oder verringern sich auf ein akzeptables Minimum. Tipps und Rezepte für eine gesunde und abwechslungsreiche Kost und viele weitere Anregungen finden Sie im Buch „Köstlich essen ohne Fructose„.

Aufbau der Darmflora

Der Darm beherbergt eine Vielzahl von Mikroorganismen, die erheblichen Einfluss auf die Verdauungstätigkeit haben. Zu den wichtigsten zählen die Probiotika und deren Nahrungsgrundlage, die Präbiotika. Da sich diese Organismen nur für wenige Tage bis Wochen im Darm ansiedeln, ist die regelmäßige Zufuhr in ausreichender Anzahl dringend erforderlich. Häufige oder chronische Verdauungsstörungen infolge einer fehlerhaften Ernährung mit fruktosehaltigen Lebensmitteln können die Darmflora jedoch in ihrer Funktion nachhaltig beeinträchtigen. In solchen Fällen kann ein Aufbau der natürlichen Lebensverhältnissen im Darm durch die Anreicherung mit gesunden Darmbakterien sinnvoll sein.

Hilfreiches im Online-Shop

Wer geeignete Präparate bei Fructoseintoleranz sucht, der fragt in der Apotheke oft vergeblich: Beratung und Produktauswahl sind häufig unzureichend, viele Apothekenprodukte enthalten zudem Laktose und Fructose als Zusatzstoffe. Anders verhält es sich in unserem Online-Shop: Fructose- und laktosefreie Präparate, Zink- und Folsäure und Nahrungsergänzungsmittel zum Aufbau der Darmflora erhalten Sie dort – günstig und schnell per Versand!

Erkenntnisse wissenschaftlich gesichert

Die postiven Effekte von Pro- und Präbiotika auf die Darmflora sind wissenschaftlich zweifelsfrei erwiesen. Sie schaffen ein gutes Klima im Darm und beeinflussen in erheblichem Maße das Immunsystem. Außerdem wirken sie sich positiv auf die Verdauung von Fructose, Laktose und Histamin aus.

Wichtig: Ausreichend Zink und Folsäure zuführen Studien belegen die große Bedeutung einer ausreichenden Zink- und Folsäureversorgung für Patienten mit Fruktoseintoleranz. Betroffene leiden in verstärktem Maße – meist unbemerkt – unter einem Mangel an Zink und Folsäure, der mit Depressionen, Infektanfälligkeit und einer Reihe weiterer Folgeerkankungen in Verbindung gebracht wird. Auch für gesunde Haut, volles Haar und widerstandsfähige Fingernägel ist ein ausgeglichener Zinkspiegel unentbehrlich. Diese Nährstoffdefizite durch diätetische Maßnahmen, also durch vermehrten Konsum Zink- und Vitamin-B-reicher Speisen auszugleichen, ist besonders bei einer Fructoseintoleranz sehr schwierig und erfordert einen unverhältnismäßig großen diätetischen Aufwand. Da das Spurenelement Zink nicht im Körper gespeichert werden kann, ist eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung besonders für Menschen mit Fructoseintoleranz sehr wichtig. Folsäure ist ein empfindliches B-Vitamin, das von einer gesunden Darmflora produziert wird. Menschen mit Fructoseintoleranz leiden verstärkt unter einem Mangel an Folsäure. Als Folge können Antriebsschwäche, depressive Verstimmungen, Konzentrationsschwächen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten. Fachleute raten daher zu einer Ergänzung der Nährstoffzufuhr durch Zink- und Folsäuresupplemente. Sie stellen eine sinnvolle Nahrungsergänzung für Menschen mit Fructoseintoleranz dar und sollten zur Vermeidung schwerwiegender Folgeerkrankungen lebenslang fester Bestandteil einer gesunden Ernährung sein.

Fructophan