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Reizdarmsyndrom - der gereizte Darm

Der gereizte Darm

Vom Reizdarmsyndrom sind in Deutschland schätzungsweise zwölf Millionen Menschen betroffen, darunter mehr Frauen als Männer. Sie leiden unter Blähungen, Krämpfen, Durchfall oder Verstopfung. Obwohl keine organische Ursache dafür festgestellt werden kann, führen die Symptome zu erheblichen Störungen. Das Reizdarmsyndrom ist jedoch völlig harmlos. Das meldet Presseschleuder.com. http://www.presseschleuder.com/2014/06/das-reizdarmsyndrom/

Der Darm – Ein wichtiges Organ

Der Darm erfüllt in Körper zwei wichtige Aufgaben. Zum einen schließt die verwertbaren Nahrungsbestandteile auf, so dass der Organismus über sie verfügen kann. Seine zweite, ebenso wichtige Aufgabe, ist das Ausscheiden von Schadstoffen und Erregern. In der Dickdarmschleimhaut befinden sich mehr als 70 Prozent der Abwehrzellen es Organismus. Deshalb wird der Darm oft auch die Schaltzentrale des Organismus genannt. Er ist dafür ganz speziell ausgestattet.

Die Schaltzentrale des Organismus

Einhundert Millionen Nervenzellen steuern den Transport des Darminhalts. Sie entscheiden „selbstständig“, wie lange die einzelnen Stoffe im Darm verbleiben. Was die Nervenzellen als schädigend erkennen, wird so schnell wie möglich ausgeschieden. Deshalb wird dieses Nervensystem auch sogenannten Bauch- oder Darmhirn genannt.

Auf Reize wie Stress oder ungünstige Ernährung reagiert dieses komplizierte System sehr sensibel. Das kann zu unangenehmen Symptomen wie Blähungen, Verstopfung oder Durchfall führen. Oft leiden Betroffene lange, ehe sie Hilfe suchen.

Der Gang zum Arzt

Die Symptome des Reizdarmsyndroms treten periodisch auf. Erst wenn die Darmkrämpfe und andere Beschwerden überhand nehmen, suchen Betroffene einen Arzt auf. Dieser veranlasst Blut- und Stuhluntersuchungen, geht den Beschwerden auch mit Röntgen- und Ultraschallaufnahmen auf den Grund. Hinzu kommen Testungen auf Nahrungsmittelunverträglichkeit. Auch Darm- und Magenspiegelung gehören zur Diagnostik.

Ergeben alle diese Untersuchungen keinen Befund, gelten die Patienten als gesund. Im schlimmsten Fall werden sie als Hypochonder eingestuft. Doch das muss nicht so bleiben. Doch immer mehr Ärzte sehen das Reizdarmsyndrom als eigenständiges Beschwerdebild.

Die Rom-Kriterien

Mittlerweile sind für das Reizdarmsyndrom Kriterien entwickelt worden, die eine Beschreibung dieses organisch nicht nachweisbaren Krankheitsbildes zeichnen.

Sind durch das Diagnoseverfahren andere Erkrankungen ausgeschlossen, zählt die Befragung des Patienten über die letzten drei Monate: Bestanden an mindestens drei Tagen Bauchschmerzen und Unwohlsein? Waren damit Durchfall oder Verstopfung verbunden? Gingen die Beschwerden nach der Darmentleerung zurück? Werden diese Fragen mit Ja beantwortet, diagnostiziert der Arzt ein „Colon irritabile“, ein Reizdarmsyndrom.

Verena Biegner, Apothekerin bei mediherz.de, bezeichnet die Rom-Kriterien als „wenig zuverlässig“. Doch es ließe sich so eine erste Verdachtsdiagnose stellen.

Wie kommt es um Reizdarmsyndrom und was hilft?

Die Mediziner nehmen an, dass die Nerven des Darms besonders sensibel auf Reize reagieren. Der Grund für diese Empfindlichkeit kann eine Schädigung der Darmschleimhaut sein. Sie ist eine natürliche Schutzbarriere des Darms. Für diese Annahme spricht, dass Stress die Beschwerden auslösen oder verstärken kann. Deshalb sollten Betroffene eine Entspannungsmethode erlernen. Gut geeignet sind zum Beispiel Autogenes Training oder Yoga.

Die Therapie setzt an den Symptomen an: Ballaststoffreiche Kost wirkt Verstopfung entgegen und stopfende Mittel helfen bei Durchfall. Kommt es zu Krämpfen, helfen Spasmolytika, krampflösende Mittel.

Keine einheitliche Therapie

Das Reizdarmsyndrom ist so individuell wie die Patienten es sind, erklärt Frau Biegner. Daher wird jede Therapie individuell entwickelt.

Pflanzliche Arzneimittel auf der Basis von Pfefferminze, Kümmel, Anis, Kamille oder Fenchel beruhigen den Darm ebenso wie Flohsamenpulver. Außerdem gibt es probiotische Präparate.

Betroffene sollten blähende Speisen vermeiden und Stress reduzieren. Was der Seele wohltut, schenkt auch dem Darm Entspannung.