Diätologin Christine Gemassmer gibt Aufschluss zum Thema Nahrungsmittelintoleranz
Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind bei Weitem keine neue Erscheinung. Im Gegenteil: Sie sind ein Problem, das ständig wächst. Ein Gespräch mit Diätologin Christine Gemassmer vom LKH Bregenz hat Aufschluss über die Symptome, Diagnostik und Therapieformen der Nahrungsmittelunverträglichkeiten gegeben, wie vol.at berichtete.
Intoleranzen und Allergien – ein großer Unterschied
Es ist nicht ganz klar, wie viele Menschen unter Nahrungsmittelunverträglichkeiten leiden. Laut diverser Umfragen sind es etwa 20 Prozent, die verschiedene Lebensmittel nicht problemlos verzehren können. Dabei sollte man eine Nahrungsmittelintoleranz nicht mit einer Allergie verwechseln, so die Diätologin aus Bregenz. Laut Christine Gemassmer ist der Unterschied zur Allergie, dass bei dieser das Immunsystem eine Art Feind bekämpft. Bei der Intoleranz hingegen ist das Immunsystem nicht aktiv. Vielmehr liegt ein Defekt bei den Enzymen oder ein Transportdefekt im Körper vor.
Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die die Deutschen plagen
Die am häufigsten vorkommende Nahrungsmittelintoleranz in unserem Gebiet ist die Intoleranz gegenüber Laktose. Bei dieser Nahrungsmitteunverträglichkeit ist es der Mangel an dem Enzym Laktase, durch den eine Verdauung von Milchzucker nicht gewährleistet werden kann. Weitere weitverbreitete Unverträglichkeiten im Bezug auf Nahrungsmittel sind die Histaminintoleranz und die Fruktosemalabsorption. Bei der Histaminintoleranz ist es dem Verdauungstrakt nicht möglich, problemlos Fruchtzucker zu verdauen. Die Fruktosemalabsorption hingegen liegt vor, wenn im Körper ein Ungleichgewicht zwischen dem zugeführten Histamin und dem Abbau von Histamin herrscht. Die Ursache hierfür ist in der Regel wieder ein Enzymmangel. Gerade durch den Verzehr von geräuchertem Fleisch, aber auch von Meeres- und Fischprodukten wird dem Körper Histamin zugeführt, wodurch ein Ausgleich geschaffen werden kann.