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Reizdarmsyndrom bei Kindern – Linderung durch Diät?

Bis zu 20 Prozent der Schulkinder in Deutschland leiden unter den Symptomen, die allgemein als „Reizdarmsyndrom“ zusammengefasst werden. Dazu gehören Bauchschmerzen und –Krämpfe, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Wochenlang oder sogar über Monate hinweg leiden die Kinder unter diesen Beschwerden.
Die Ursachen des Reizdarmsyndroms sind vielfältig: Eine überempfindliche Darmschleimhaut, die Zusammensetzung der Darmflora und die Ernährung werden hier in Betracht gezogen. Eine Studie gibt Hinweise auf mögliche Linderung. Das meldet die Seite sv-lex.de.

Neue Forschungen speziell für Kinder

Kinderärzte in Texas führten eine Studie durch, in der sie den Zusammenhang zwischen zuckerarmer Ernährung und Reizdarmsyndrom untersuchten.

Die Forscher vom Texas Children’s Hospital/Bayor College of Medicine in Housten kannten bereits die Tatsache, dass Erwachsene mit einer Ernährungsumstellung eine Linderung des Reizdarmsyndroms erreicht hatten. Die schon seit längerer Zeit bekannte FODMAPs-Diät beinhaltet den Ausschluss von verschiedenen Zuckerarten: Fruktose (Fruchtzucker) und Laktose (Milchzucker). Außerdem wird auch auf viele Süßstoffe verzichtet.

Eine Studie prüft die Auswirkungen von Zuckerverzicht

33 Kinder zwischen 7 und 17 Jahren nahmen an der Studie der Forscher teil. Alle litten am Reizdarmsyndrom.
Eine Woche lang machten sie Notizen über ihre Beschwerden: Wie häufig und wie schwer traten diese auf, wie war der Stuhlgang?
Danach erhielt eine Gruppe Mahlzeiten mit bis zu 9 Gramm der Zuckerarten, die als symptomauslösend gelten.
Die Kontrollgruppe erhielt bis zu 50 Gramm dieser Zuckerarten. Die Ergebnisse entsprachen den Erwartungen der Forscher.

Zucker verstärkt das Reizdarmsyndrom

Bei den Kindern der „Diät-Gruppe“ wirkte sich der Zuckerverzicht lindernd aus: Bis zu 20 Prozent der Beschwerden gingen zurück. Im Durchschnitt hatten sie noch 2,2 Mal täglich Schmerzepisoden. Vor allem die Blähungen nahmen deutlich ab.
Bei den Kindern der Kontrollgruppe traten durchschnittlich 2,6 Mal Beschwerden auf.

Den größten Erfolg zeigte die Umstellung der Ernährung bei jenen Kindern, die vor der Studie weniger Ballaststoffe verzehrt hatten und weniger unter ihren Beschwerden litten.

Kann die FODMADs-Diät ein Therapieansatz für Kinder mit Reizdarmsyndrom sein? Dazu, so die Forscher, sind weitere Untersuchungen nötig.

 

Bild: © anna karwowska, Fotolia.com