Milch macht stark – oder schwach
Kinder sollen viel Milch zu sich nehmen. Sie ist wichtig für ihr Wachstum. Außerdem mögen unsere Jüngsten das weiße Getränk in der Regel sehr. Allerdings gibt es viele Kinder, die eine Milchzuckerunverträglichkeit haben, wie das Internetportal azonline.de schreibt.
Was ist eine Milchzucker-Unverträglichkeit?
Damit wir Milchzucker verdauen können, muss er von dem Enzym Laktase aufgespalten werden. Bei Menschen mit einer Laktoseintoleranz ist im Körper nicht genug Laktase vorhanden, weswegen der unverdaute Milchzucker in den Dickdarm wandert. Darmbakterien zersetzen ihn dort, was zu den Beschwerden im Magen-Darm-System führt. Der Enzymmangel kann seine Ursache in einer durch eine allergische Reaktion auf Kuhmilch geschädigten Darmschleimhaut haben.
Intoleranz auch schon bei den ganz Kleinen nachweisbar
Kinder, die keinen Milchzucker vertragen, leiden nach dessen Verzehr zum Beispiel unter Bauchschmerzen, Durchfall und Blähungen. Eine Laktoseintoleranz wird meist erst bei Kindern entdeckt, die schon das Vorschulalter erreicht haben. Auch Säuglinge,die nicht gestillt werden, können bereits eine solche Unverträglichkeit haben, wie Prof. Hans-Jürgen Nentwich vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Köln erklärt. Doch die Symptome stellen sich erst ab einem gewissen Alter ein. Bei Säuglingen lässt sich die Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker durch einen Bluttest, bei älteren Kindern auch über einen Atemtest nachweisen.
Worauf sollten Eltern achten?
Hat ein Kind tatsächlich eine Laktoseintoleranz, ist es ratsam, wenn es zunächst drei bis sechs Monate lang gar keinen Milchzucker zu sich nimmt. Im Anschluss an diese Phase kümmern sich die Eltern in Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt darum, die Menge an Laktose zu ermitteln, mit der der junge Patient beschwerdefrei leben kann. Hier ist es sinnvoll, ein sogenanntes Ernährungstagebuch zu führen. Laktose befindet sich nicht nur in Milch- und Milchprodukten, sondern auch in Getränken, Fertiggerichten, Gewürzen, Wurst und darüber hinaus auch in Zahnpasta, Medikamenten und homöopathischen Mitteln wieder. Um einem Kalziummangel vorzubeugen, sollten betroffene Kinder ausreichend Trockenfrüchte, Lachs, Mandeln und grünes Gemüse essen. Auch Nahrungsergänzungsmittel bieten sich an.