Home / Aktuelle Meldungen / Zwanzig Jahre lang unerklärliche Symptome
Histaminintoleranz - so äußert sie sich

Zwanzig Jahre lang unerklärliche Symptome

Lebensgefährliche Anfälle gaben Rätsel auf

Schwindel, Herzrasen und Übelkeit quälten einen 41-jährigen Mann aus Schweden zwanzig Jahre lang immer wieder. Dazu kam eine Rot-Färbung des ganzen Körpers, manchmal wurde der Mann sogar bewusstlos. Einige der Anfälle brachten ihn bis in die Intensiv-Station, denn sie waren lebensgefährlich. Die Ärzte standen vor einem Rätsel. Sie untersuchten alle in Frage kommenden Organe: Herz und Kreislauf, die Verdauungs-Organe und das Nervensystem. Auch psychologische Untersuchungen führten sie durch. Der Patient zeichnete über Jahre den Verlauf seiner Anfälle auf, um mögliche Auslöser festzustellen. Das berichteten Ärzte der Stockholmer Universitätsklinik um den Allergologen Theo Gülen im Fach-Magazin „The Lancet“, so t-online.de.

Umfangreiche Untersuchungen brachten Licht ins Dunkel

Dank dieser Aufzeichnungen ließ sich in den Anfällen ein typischer Verlauf feststellen: Auf Übelkeit stellte sich ein rascher Herzschlag ein, mit Puls-Werten bis zu 150 Schlägen. Nach einer halben Stunde prickelte die Zunge, der Patient schwitzte und sein Körper lief rot an. Manchmal übergab er sich. Danach sank die Körper-Temperatur und der Patient fror, litt an Kopfschmerzen. Seine Zunge und der Mund schwollen an. Bis zu mehreren Stunden hielt dieser Zustand an.

Eine Allergie als Ursache konnten die Ärzte nicht finden. In Labor-Untersuchungen jedoch fielen Stoffwechsel-Produkte auf, die auf Mastzellen hinwiesen. Mastzellen gehören zum Immunsystem. Setzt der Körper sich gegen Eindringlinge zur Wehr, schütten sie Histamin aus.

Mastozytose kann gefährlich werden

Die Knochenmark-Biopsie ergab: Der Patient hatte eine hohe Anzahl von Mastzellen. Diese sammelten sich in verschiedenen Körper-Regionen in Gruppen an. Ohne einen erkennbaren Auslöser wurden die Zellen aktiv und setzten große Mengen von Histamin frei. So entstanden die beschriebenen Symptome. Die Ärzte konnten mit vorbeugenden Medikamenten die Mastzellen stabilisieren. Nun ist der Patient frei von Beschwerden, hat aber für den Notfall stets eine Adrenalin-Spritze bei sich.

Bei manchen Patienten mit Mastozytose sind bestimmte Nahrungsmittel oder Medikamente die Ursache für die hohe Ausschüttung an Histamin. Die auftretenden Symptome sind denen einer Allergie sehr ähnlich. Werden die Auslöser gemieden, treten die Symptome nicht auf.