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Kennzeichnungspflicht

Nahrungsmittel-Unverträglichkeit kann zu schweren Symptomen führen

Bei starken Reaktionen auf Nahrungsmittel sollte der Arzt aufgesucht werden

Nicht immer steckt eine Allergie dahinter, wenn ein Nahrungsmittel nicht vertragen wird. Bei schweren Symptomen sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Oft gibt erst der Test beim Allergologen Aufschluss über die Ursache der Beschwerden. Wer ein Nahrungsmittel schlecht verträgt, glaubt schnell an eine Allergie, so die Wiener Sozialmedizinerin Anita Rieder. Der österreichische Allergiebericht aus dem Jahr 2006 gibt diesem Thema nur wenig Raum. Schätzungen gehen davon aus, dass ein bis drei Prozent der Gesamtbevölkerung an Nahrungsmittel-Allergien leiden. Bei Kindern sind es schätzungsweise acht bis zehn Prozent. Echte Nahrungsmittel-allergien und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten sind verschiedene Erkrankungen. Dann gibt es noch die Kreuzallergien. Dermatologin und Allergiespezialistin Nadine Mothes-Luksch klärt über die Unterschiede auf: Eine Nahrungsmittel-Unverträglichkeit liegt vor, wenn es an einem Enzym fehlt, das für die Verdauung eines bestimmten Nahrungsmittels benötigt wird. Eine kleine Menge davon Nahrung der Körper tolerieren. Erst wenn der Betroffene mehr davon zu sich nimmt, verspürt er Beschwerden, so news.at.

Kreuzallergie und Allergie

Häufig vertragen Patienten mit Birkenpollen-Allergie bestimmte Nahrungsmittel nicht. Dazu gehören Steinobst und Sojaprodukte. Die Patienten bekommen Beschwerden im Mund- und Rachenraum. Grund ist die Ähnlichkeit der Allergie auslösenden Stoffe. Hier liegt eine Kreuzallergie vor. Bei einer Allergie bildet der Körper sofort Antikörper aus. Schon kleine Mengen des Nährstoffs können schwere Reaktionen hervorrufen. Gefährlich ist zum Beispiel der anaphylaktische Schock. Er kann bis zur Behandlung in der Notaufnahme führen. Eine Nahrungsmittel-Allergie im Kindesalter kann sich „auswachsen“ oder in anderer Form wiederkommen. Wer im Kindesalter an Milch- und Eiweiß-Allergie litt, muss sich häufig später von Seafood, Nüssen, Soja und Weizen fernhalten.

Lebensmittel kennzeichnen

Unter zehn Prozent der Allergiker leiden unter schweren Symptomen. Doch jährlich sind fünf bis sieben Todesfälle pro 100.000 Einwohner zu beklagen. Bei einem Drittel der in die Notaufnahme eingelieferten Patienten war eine Seafood-Allergie der Auslöser für die lebensgefährliche Situation. Die Patienten sollten stets ein Notfall-Medikament (Aderenalin-Autoinjektionen) dabei haben. Das gilt auch für Kinder und ihre Eltern. Die EU und Österreich werden zum Jahresende eine Kennzeichnungspflicht für fertige Produkte vorlegen. Diese soll auch in Restaurants gelten. Die Allergie auslösenden Bestandteile sollen offen gelegt werden. Das ist für Nahrungsmittel-Allergiker wichtig, damit sie ihre Karenz einhalten können.