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Spießroutenlauf mit der Krankenkasse…

Es fing ca. ein halbes Jahr nach der Entbindung meiner Tochter (heute 9 1/2 Jahre alt) an. Durchfälle, Darmkrämpfe…. ich konnte meinen Stuhl nicht mehr halten. Das war mir so peinlich, daß ich mich auch erst nicht traute meinen Arzt aufzusuchen. Dann vermutete ich, daß bei der Entbindung ein Schließmuskel verletzt wurde, denn meine Tochter ist eine Zangenentbindung. Also lief ich meinem Gynäkologen die Tür ein.

Ein Jahr lang vertröstete er mich mit dem Kommentar: Müssen wir beobachten. Nach diesem Jahr hatte ich die Nase voll und wechselte den Gynäkologen. Der nächste schrieb mir sofort eine Einweisung ins Krankenhaus, wo der Darm geröntgt wurde und eine Enddarm-Spiegelung gemacht wurde. Ohne Ergebnis. Immer wieder sprach ich meinen Hausarzt drauf an…. nichts. Er vermutete einen Reizdarm und meinte ich sollte mal was ruhiger werden und versuchen Streßsituationen zu meiden. Als alleinerziehende Mutter die auch noch voll berufstätig ist nicht leicht umgesetzt… Ich versuchte es trotzdem… Nichts.

Die Beschwerden hielten an. Bis zu dem Tag an dem ich bei ihm zusammen gebrochen bin, weil ich einfach fertig war mit den Nerven. Immer diese Durchfälle, den Stuhl nicht halten zu können… diese Krämpfe…. Es ging nicht mehr. Er riet mir dann zu einer kompletten Darmspiegelung und überwies mich zu einem Internisten, der auch Gastroenterologe ist. Die Darmspiegelung ergab nichts. Aber er schlug vor den H2-Atemtest zu machen. Mann, war das eine Tortour… Nichts trinken, nichts essen, nicht rauchen.. aber ich schaffte es… ich trank also diesen halben Liter Tee mit Lactose.

Nach einer Stunde meinte die Sprechstundenhilfe: wir können aufhören, der Test beweist es ganz klar und deutlich: Lactose-Intoleranz. Da machten sich auch schon die bekannten Beschwerden bemerkbar…… Dann das Theater mit der Krankenkasse. Der Internist verschrieb mir eine Ernährungsberatung.

Die Krankenkasse meinte: Nein, die Kosten übernehmen wir nicht. Das war ein Spießroutenlauf… Bis ich endlich mal jemanden am Telefon hatte, der sich ein bißchen mehr auskennt. Da es nur 2 Termine bei einer Ernährungsberaterin waren, übernahm die Krankenkasse die Kosten. Ich kann nur jedem empfehlen, sich dabei nicht unterkriegen zu lassen.

Birgit L. (34)