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Milchzucker-unverträglichkeit

Milchzuckerunverträglichkeit oft unerkannt

Laktoseintoleranz: Nur die Hälfte der Betroffenen weiß Bescheid

Obwohl jeder fünfte Deutsche an einer Intoleranz gegenüber Laktose leidet, weiß nur eine Minderheit über ihre Intoleranz bescheid. Gerade, wenn man es sich kulinarisch so richtig gut gehen lässt, kommt es häufig zu Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder anderen unangenehmen Symptomen. Diese Symptome können bei einer Laktoseintoleranz, einer Unverträglichkeit gegenüber Milchzucker und damit Milchprodukten, auftreten, klärte schwäbische.de in einer Meldung auf.

Laktoseintoleranz plagt vor allem Erwachsene

Die Laktoseintoleranz ist eine Veranlagung, keine Krankheit. Betroffene vertragen wenig bis keinen Milchzucker. Der Grund dafür ist das Fehlen des Enzyms Laktase. Laktase ist dafür verantwortlich, dass die Laktose im Dünndarm aufgenommen und verdaut werden kann. Ist sie nicht vorhanden, gelangt die Laktose unverdaut in den Dickdarm. Dort wird sie unter anderem von Kolibakterien vergärt. Bei diesem Prozess entstehen Gase, die die unangenehmen Symptome hervorrufen. In Deutschland sind vermutlich etwa 20 Prozent der Erwachsenen von der Laktoseintoleranz betroffen. In Südeuropa und China sind es sogar 50 Prozent, wohingegen die Laktoseunverträglichkeit in Nordeuropa kaum auftaucht. Die Forschung hat herausgefunden, dass sie beim erwachsenen Menschen ein Urzustand ist. Erst eine Mutation sorgte dafür, dass Erwachsene Laktose vertragen können. Grund für diese Mutation könnte die Viehzucht sein, mit der wir Menschen in der Jungsteinzeit begonnen haben.

Milchprodukte sind wichtig, auch bei Laktoseintoleranz

Bei Kindern kommt die Laktoseintoleranz selten vor, da Laktose auch in der Muttermilch enthalten ist. Eine Intoleranz entwickelt sich meist erst später. Insgesamt weiß vermutlich nur die Hälfte der Betroffenen, dass Sie keine Laktose Verträgt. Seit etwa 15 Jahren gibt es einen Atemtest, der eine Diagnose von Laktoseintoleranz möglich macht. Doch auch ohne Test verzichten Betroffene meist schon rein instinktiv auf den Verzehr laktosehaltiger Produkte. Eine klassische Behandlung im Sinne einer Heilung gibt es für die Laktoseunverträglichkeit nicht, was darin liegt, dass es sich hierbei nicht um eine Krankheit handelt. Ein beschwerdefreies Leben ist möglich, wenn die Betroffenen den Verzehr von Milch und Milchprodukten einschränken oder auf laktosefreie Produkte zurückgreifen. Alternativ ist es möglich, Laktase Tabletten zu nehmen. Diese ersetzen das fehlende Enzym im Körper. Es muss und darf also auf keinen Fall vollständig auf Milchprodukte verzichtet werden. Dies ist besonders wichtig, da Milch eine bedeutende Kalziumquelle darstellt, die für den Knochenaufbau und das Nervensystem unverzichtbar ist. Außerdem enthält Milch hochwertiges Eiweiß, Vitamin E und D, Magnesium, Eisen und Zink. Diese Bestandteile gehen auch im laktosefreien Zustand nicht verloren. Für Betroffene ist es wichtig herauszufinden, wie viel Laktose sie vertragen. Oft wird Laktose in kleinen Mengen vertragen. Ist die Toleranzgrenze identifiziert, muss die Ernährung entsprechend angepasst werden.