Rund 80 Prozent der gesamten Menschheit vertragen keinen Milchzucker aus Kuhmilch. In Deutschland sind nur etwa 15 Prozent der Menschen betroffen, in südlichen Ländern deutlich mehr. Forscher glauben, die Ursachen für diese ungleiche Verteilung in der Steinzeit gefunden zu haben.
Im Süden Lateinamerikas, Afrikas und in den asiatischen Ländern verträgt fast kein Erwachsener mehr Milchzucker. Wissenschaftler der Joseph-Fourier-Universität in Grenoble glauben, dass dieses Nord-Süd-Gefälle seinen Ursprung in der Steinzeit hat: Da begannen die Bewohner der nördlichen Länder bereits damit, Rinder zu halten. Durch diesen frühen Beginn der Viehzucht entwickelten dort die Kühe besonders vielfältige Gene für die Milchproduktion.
Die wiederum, so die Forscher, sollen die Bildung von Genen zum Laktose-Abbau beim Menschen angeregt haben.