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Reizdarm

Therapie hilft bei Reizdarm

Das Reizdarmsyndrom: Keine Einbildung

Das Reizdarmsyndrom hat organische Ursachen und beruht keineswegs auf Einbildung. Gängige medizinische Untersuchungen decken keine krankhaften Veränderungen im Verdauungssystem auf, weswegen Patienten mit Reizdarm bisher häufig auch von Ärzten als Hypochonder abgefertigt werden. In letzter Zeit haben Studien abermals gezeigt, dass eine individuell angepasste Therapie den Betroffenen helfen kann, so berichtet der Focus in einer Meldung.

Wann ist es ein Reizdarmsyndrom?

Das Reizdarmsyndrom ist keine Seltenheit. Überwiegend junge Frauen aber auch Männer sind von dieser Erkrankung betroffen. Insgesamt etwa 12 Prozent der deutschen Bevölkerung leiden darunter, was den Reizdarm zu einer der häufigsten Magen-Darm Erkrankungen macht. Eine eindeutige Diagnose war bisher aber selten. Das liegt daran, dass die Symptome mitunter sehr unterschiedlich sind: Während einige Patienten überwiegend über Durchfall klagen, sind es bei anderen in erster Linie Blähungen und Verstopfungen, die die Patienten zum Arzt führen. Daher fassen auch die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten, kurz DGVS, und die Deutsche Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität, DGNM, die Definition des Reizdarms sehr weit. Für sie handelt es sich um ein Reizdarmsyndrom, wenn die Darm-Beschwerden seit 3 Monaten bestehen, wodurch die Lebensqualität herabgesetzt wird. Diese Darm-Beschwerden dürfen jedoch nicht durch eine andere Erkrankung hervorgerufen werden. Sind diese Bedingungen erfüllt, kann von einem Reizdarm-Syndrom gesprochen werden.

Von den Beschwerden bis zur Diagnose

Es ist nun gewiss, dass der Reizdarm eine organische Erkrankung ist. Diese Erkrankung ist jedoch schwer messbare und ruft teils sehr unterschiedliche Veränderungen im Verdauungssystem hervor. Laborwerte und Tests für eine eindeutige Diagnose bleiben daher weiterhin aus. Zunächst ist es deshalb Ziel, schwere Erkrankungen wie Zöliakie oder Darmkrebs auszuschließen. Dies Erfolgt nach den Reizdarmleitlinien mit einer Darmspiegelung. Bei Frauen kommt außerdem eine gynäkologische Untersuchung hinzu, die Eierstockkrebs ausschließen soll. Liegen nach diesem Check-up keine Befunde vor, lautet die sehr zuverlässige Diagnose Reizdarm. Die Symptome können dann mit einer Therapie verbessert werden.