Ein Liter Milch pro Tag, das empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung. Der Milchkonsum unterstützt das Wachstum und macht stark. Doch kann Milch ungesund sein? Schließlich kann Milch zu einem erhöhten Cholesterinspiegel und der Milchzucker zu Allergien führen. Was ist nun richtig? Klar ist: Milch enthält nahezu alle Nährstoffe, die wir zum Leben benötigen. Bereits ein halber Liter Milch deckt 67 Prozent des Kalziumbedarfs pro Tag. Gerade für Kindern und älteren Frauen, die an Osteoporose erkrankt sind, ist das von enormer Bedeutung, da Kalzium wichtig für den Knochenaufbau und deren Erhalt ist. Hinzu kommen wertvolle Aminosäuren aus dem Milcheiweiß, die wir nicht selbst bilden können. Außerdem treibt die Lactose (Milchzucker) die Bakterien im Darm an und bereitet den Körper auf das Kalzium vor, sodass dieses besser aufgenommen werden kann, wie lifeline in einer Meldung bekannt machte.
Unverträglichkeit oder Allergie
An dieser Stelle ist klarzustellen, dass die Milchzuckerunverträglichkeit die häufigste Nahrungsmittelunverträglichkeit der Welt ist, jedoch keine Allergie. Ein großer Teil der Weltbevölkerung reagiert negativ auf Lactose und somit auch auf Milch. Bei diesen Personen kann der Milchzucker im Darm nicht gespalten werden. Er gelangt unverarbeitet in den Dickdarm, wo Bakterien ihn zersetzen. Dieser Vorgang geht mit Blähungen, Durchfall und Darmkrämpfen einher. Eine Lactoseintoleranz kann angeboren sein, aber auch erst später auftreten. Betroffene sollten auf Milchzucker möglichst verzichten und stattdessen auf laktosefreie Nahrungsmittel oder Sojamilch zurückgreifen. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass auch solche Produkte Unverträglichkeiten auslösen. Sehr selten sind Allergien auf Milch. Hiervon sind vor allem Kinder betroffen. Erst wenn tatsächlich eine Allergie diagnostiziert wurde, sollte auf Milchprodukte verzichtet werden. Denn Kinder haben einen besonders hohen Kalziumbedarf, der von Sojaprodukten alleine nicht gedeckt werden kann. Muss tatsächlich auf Milchprodukte verzichtet werden, so sollte die Ernährung zusätzlich mit kalziumreichem Gemüse und viel Mineralwasser ergänzt werden.
Rohmilch und behandelte Milch – der Unterschied
Für die Rohmilch, die unbehandelt und nicht erhitzt direkt am Hof abgegeben wird, sind spezielle Hygienevorkehrungen Voraussetzung. Da dennoch Keime in der Milch enthalten sein können, sollte sie vor dem Verzehr abgekocht werden. Kleinkinder und Schwangere sollten vollständig auf Rohmilch verzichten. Mit behandelter Milch ist man daher auf der sicheren Seite, da weder das Erhitzen noch das Pasteurisieren oder Homogenisieren dieser schaden. Ultrahocherhitzte Milch hingegen (H-Milch) verliert durch das Erhitzen an Vitaminen. Lactose enthalten sie jedoch alle. Gesundheitsfragen wirft auch die Frage nach Vollmilch oder fettarmer Milch auf. Geht es ums Gewicht, sollte fettarme Milch bevorzugt werden. Außerdem enthält sie nur geringfügig weniger Vitamine wie Vollmlich und ebenso viele Mineralstoffe. Dafür enthält Vollmilch sehr viel mehr Cholesterin, da das Fett dort entfernt und später wieder zugefügt wird. Jedoch hat eine Studie ergeben, dass sich das Milchfett nicht ungünstig auf den Cholesterinspiegel auswirkt. Das Risiko einer Erkrankung der Herzkranzgefäße ist bei Milchtrinkern nicht erhöht.