Es begann im August 2000 in einem Spanienurlaub. Dort tauchten zum ersten Mal vereinzelt Durchfälle auf, die ich aber als harmlos abtat. Doch als ich dann nach Hause zurückkam und der Schulstress begann, fing das Ganze erst richtig an. Ich litt unter ständigen Bauchschmerzen, Krämpfen und Durchfall. Schon bald führte mein Weg sechs bis sieben Mal am Tag zur Toilette. Egal was ich aß- es änderte nichts.Es folgten Termine beim Hausarzt, verbunden mit etlichen Blutabnahmen, ich war einige Monate in Behandlung bei einem Heilpraktiker, führte sämtliche Allergietests durch und legte Diät-Wochen ein in denen ich auf Milchprodukte, Konservierungsstoffe oder Zucker(unsere ersten Annahmen) verzichtete.
Innerhalb weniger Monate hatte ich alle auf dem Markt erhältlichen Durchfall-Tabletten durch-ohne Wirkung. Es wurde nicht besser, eher schlimmer.Dank des Internets, das letztendlich zur Lösung des Problems geführt hat, fiel mir im Februar 2001 die Laktose-Intoleranz ins Auge. Doch sämtliche Ärzte hielten dagegen, mit der Begründung, bei den Allergietests sei auch auf Milch getestet worden.Im selben Monat ließ ich mir einen Termin bei einem Gastroenterologen geben. Nach weiteren Blutabnahmen und Stuhlproben konnten wir den Morbus Crohn und die Colitis Ulcerosa ausschließen. Was dann folgte war nicht sehr lustig: eine Darmspiegelung. Und kurz darauf auch eine Magenspiegelung. Beide ergaben nichts.
Unser letzter Weg führte zur Parasitologie in die Uni-Klinik. Dies war anscheinend für uns die letzte Möglichkeit. Doch auch diese Ergebnisse fielen negativ aus! Viele Ärzte, von Ratlosigkeit überfallen, dachten an einen psychisch bedingten Durchfall. Im Juli diesen Jahres begann ich mit der Akupunktur bei einem chinesischen Heilpraktiker. Sie schien zuerst zu wirken. Doch mit der Zeit wurde mir klar, dass sie einfach nur entspannte, aber nicht meinen Durchfall linderte.Von meinem Hausarzt bekam ich dann ein Pulver aus indischen Flohsamenschalen verschrieben, das eine leichte Besserung brachte. Schließlich informierte ich mich im Internet,weil ich einfach keine Lust mehr hatte. Mit 17 Jahren wog ich mittlerweile 46 Kilo bei einer Größe von 1,60 m! Ich war dünn geworden, spürte jeden Knochen und hatte dauernd Schmerzen, weil der Körper einfach keine Nährstoffe mehr erhielt.Schließlich ließ ich mir eine Überweisung für einen H2-Atemtest geben. Ich hatte mich ausreichend über die Laktoseintoleranz informiert und war mir sicher: Das ist es!
Und schon am Abend vor dem vierstündigen Test der mich erwartetete, wurde mir klar warum das Anti-Allergikum nicht angeschlagen hatte und die einseitige Kartoffel-Reis-Diät keine Besserung gebracht hatte: Ich hatte mich unter anderem auch von Weißbrot mit BUTTER ernähren dürfen! Natürlich war der Test positiv. Ich litt unter einer sehr ausgeprägten Laktose-Intoleranz! Das weiß ich nun seit zwei Wochen und ernähre mich dementsprechend. Klar, an die Biomarktpreise muss man sich gewöhnen, genau wie an die Soja-Milch. Und es wird wohl noch ein paar Wochen dauern bis sich mein Zustand sichtlich bessert, aber ich bin zuversichtlich und ehrlich gesagt froh darüber, denn: Es gibt weitaus Schlimmeres als eine Laktose-Intoleranz. Und ich kann nur jedem raten,der glaubt er habe eine LI: Machen Sie einen Test der Klarheit bringt!
LG Christiane