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Eine überspannte Mutter

Im Februar 1998 kam unsere Tochter per Kaiserschnitt zur Welt. Sie wog bei einer Länge von 51 cm 3380 g und war unauffällig. Zu Hause hatten wir aber sehr viele Probleme mit ihrer Ernährung. Die ersten Monate erbrach sie sämtliche Mahlzeiten und ab dem 5. Monat kamen noch chronische Durchfälle dazu. Da ihr Vater hochgradig allergisch reagiert, ernährten wir sie extra mit H.A.-Milch zur Prophylaxe, die ausschließlich Lactose enthielt. Sie war ewig blass und dürr und wollte einfach nicht wachsen.

Eine Infektion jagte die nächste. Im Laufe der ersten beiden Jahre haben wir 5 Kinderärzte konsultiert, darunter auch einen Professor einer Kinderklinik. Antikörpertests brachten keine verwertbaren Ergebnisse. Auch die Ärzte konnten nichts erkennen. Da ich im Ernährungssektor tätig bin, erwog ich auch die Möglichkeit einer Lactoseintoleranz. Die Reaktion der Kinderärzte war einfach unglaublich. Sie stellten mich als eine hysterische, überzogene Mutter da, die Ernährung mal irgendwo studiert hat und nun schlauer sein will als ein Arzt.

Ein Säugling und Lactoseintoleranz, das war für sie absolut unsinnig. Als dann im 3. Lebensjahr auch noch Neurodermitisschübe hinzukamen und sie permanent untergewichtig und extrem klein war, ist mir dann der Kragen geplatzt. Ich schnappte meine Tochter und bin in eigener Regie in eine Spezialklinik gegangen. In der PsoriSol Klinik in Hersbruck wurde ich zum ersten Mal erst genommen. Diverse Tests, unter anderem auch ein Lactosetoleranztest, brachten Klarheit. Meine Tochter hatte eine beginnende Lactoseintoleranz und Sojaunverträglichkeit. Die Neurodermitisschübe waren eine endogene Streßreaktion des Körpers. Seit diesem Tag haben wir ihre Ernährung darauf abgestellt und wenn sie doch mal ein Eis oder eine Schokolade will, dann nimmt sie dazu eine Lactasetabletten.

Zusätzlich habe ich eine Darmsanierung begonnen und was soll ich sagen, meine Tochter wächst und wächst, Durchfälle gehören der Vergangenheit an und seit Weihnachten hat sie 2 kg zugenommen. Die Neurodermitis ist ebenfalls Vergangenheit. Meine Schlussfolgerung aus der ganzen Angelegenheit ist, dass man auf die eigenen Gefühle hören sollte, denn als Betroffener oder unmittelbar Betroffener ist man näher am Ort des Geschehens und kann vieles besser beurteilen. Eigeninitiative ist dann oftmals angebracht.

Servus und Ade

Monika