Seit ich 12 Jahre alt bin, habe sich immer wieder verschiedene Symptome gezeigt. Übelkeit, Bauchkrämpfe, Blähungen bis hin zu Schwindel, Ohnmacht, Herzrasen, Niesattacken, juckende Ausschläge. Besuche bei den verschiedensten Ärzten folgten. Ich wurde auf Magen-Darm-Störungen untersucht, Schleimhautentzündungen, mehrmalige Magen- und Darmspiegelungen folgten, Bluttest und verschiedene Allergietest wurden unternommen, auf Drogenmissbrauch wurde getestet.
Die unterschiedlichsten Diagnosen wurden gestellt. Gastritis, Reiz-Darm-Syndrom, psychosomatische Beschwerden, Stress. Medikamente wurden verabreicht. Manche vertrug ich gar nicht und bekam anaphylaktische Schockzustände. Und immer wieder hörte ich: „Das kann so nicht sein. Es ist nichts festzustellen. Machen Sie eine Psychotherapie!“.
Solangsam begann ich im Laufe der Jahre mir immer mehr selbst weniger zu vertrauen und suchte selbst immer wieder in meiner Psyche herum. Begann jegliche Symptome psychologisch zu erklären.
26jahre später, bin ich an einem gesundheitlichen Punkt angekommen, dass schon kleinste Mengen gewisser Speisen Herzrasen, Asthmaanfälle, innere Unruhe, am gesamten Körper eine Muskelspannug, welche das Zwerchfell ebenfalls einengt, auslösen. Mit tropfender Nase und unreiner haut, sowie wechselnden Verdauungen, Dysmenoroe, Erschöpfungssymptomen habe ich mich abgefunden und kann mir einen anderen Zustand schon gar nicht mehr vorstellen.
Mittlerweile bin ich allen Ärzten ungemein skeptisch gegenüber eingestellt und verlasse mich lieber auf mein eigenes Empfinden. Zusammenhänge von bestimmten Speisen, Alkohol, geschmacksvertärkern und biologischem Zyklus haben mich schon achtsam werden lassen. Doch bis vor kurzem konnte ich noch keinen genauen Zusammenhang aller Symptome und Begleitumstände herstellen. Nun habe ich „zufälligerweise“ etwas über Histamin-Intoleranz gelesen und mein Herz machte innerlich einen Freudensprung.
Fast unvorstellbar, doch alle Erfahrungen, Erlebnisse, gehabte Symptome und momentanen Symptome lassen sich auf Histamin zurückführen. Nun bin ich mir ziemlich sicher eine Antwort auf meine jahrelangen Symptome zu haben.
Unglaublich. HIT hat tausend Gesichter. So verschieden und so unterschiedlich zeigt sie sich. Ich bleibe dran und bin hoffnungsvoll, dass ein allgemeineres Verständnis für die verschiedenen Intoleranzen entstehen wird. Aufklärung, im Gespräch bleiben und seinen eigenen Mind offen behalten, sich selbst vertrauen; für mich ein wichtiger Punkt um positiv bleiben zu können.
Denn ich glaube nun es gibt hier keinen Schuldigen und ich bin kein Opfer. „Ich weiss, dass ich nichts weiss und bemühe mich bestmöglichst um eigene Achtsamkeit.“
Claudia